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Wie viel Geld brauche ich im Alter?

Die Frage, wie viel Geld im Alter benötigt wird, hat sich sicherlich jeder schon einmal gestellt. Spätestens mit dem Einritt in das Berufsleben drängt sie sich gradezu auf. Doch genaue Zahlen hat kaum jemand parat.

So viel Geld benötigen Rentner im Durchschnitt

Ein durchschnittlicher Rentnerhaushalt benötigt mehr als 2.000 Euro jeden Monat. In diesem Haushalt leben im Durchschnitt allerdings 1,5 Personen. Damit lässt die Zahl Raum für Interpretationen. Für eine Person können die 2.000 Euro somit etwas verringert werden. Zwei Personen werden hingegen vermutlich etwas mehr benötigen. Da es sich dabei allerdings nur um einen Durchschnittswert handelt, kann es auch zu deutlichen Abweichungen kommen. Diese können beispielsweise durch Arztkosten entstehen oder weil sich im Ruhestand ein komfortables Leben gewünscht wird.

Die Einschätzung, wie viel ein durchschnittlicher Rentnerhaushalt jeden Monat benötigt, ist sehr pauschal berechnet worden. Es wird somit nicht auf die Lebensumstände der jeweiligen Person eingegangen. Pauschal lässt sich nur eine Aussage mit Sicherheit treffen und das ist diejenige, dass eine private Vorsorge unumgänglich ist. Die staatliche Vorsorge alleine reicht keinesfalls aus. Damit ist nicht gemeint, dass sie nicht ausreicht, um einen komfortablen oder gar luxuriösen Lebensabend zu verbringen, sie reicht in fast allen Fällen schlichtweg für ein normales Leben nicht aus.

Die Kosten steigen an

Die 2.000 Euro, die ein durchschnittlicher Rentnerhaushalt jeden Monat benötigt, werden in Zukunft nicht mehr ausreichen. Denn es wird erwartet, dass sich die Ausgaben deutlich erhöhen werden. Schließlich werden die Lebensunterhaltskosten immer teuerer. Auch Mieten steigen rasant an. Wer kein Eigenheim besitzt, muss sich deshalb unbedingt mit diesem Thema beschäftigen. Auch die Lebensmittelpreise steigen, genauso wie die Nebenkosten. Diese Entwicklung sollte bei der Planung der Altersvorsorge unbedingt berücksichtigt werden. Der angesetzte Betrag ist dementsprechend zu erhöhen.

Die meisten Banken schätzen, dass der durchschnittliche Rentner etwa 70 Prozent seines letzten Einkommens benötigen wird. Durch den Anstieg der Lebenshaltungskosten wird dies jedoch auf 80 oder sogar 90 Prozent ansteigen. Die persönlichen Kosten sind jedoch sind jedoch stark abhängig davon, wie gut vorgesorgt wurde. Das Eigenheim bietet die beste Sicherheit. Denn selbst wenn dieses mit Hilfe eines Kredits finanziert werden musste, erspart es die Miete und dient als finanzieller Rückhalt.

Die bisherige Empfehlung der Banken belief sich auf 70 Prozent des letzten Nettoeinkommens. Dieser Betrag sollte monatlich zur Verfügung stehen.

Künftig wird dieser Wert eher auf 80 Prozent steigen. Diese Leitzahl muss an die Lebensumstände angepasst werden.

Die beste Sicherheit: das Eigenheim

Das Eigenheim gilt nach wie vor als beste Sicherheit für den Lebensabend. Denn die Zinsen auf der Bank sind niedrig. Das Geld hier anzulegen, bringt somit kaum Profit.

Eigenheim als Altersvorsorge

Wer ein Haus baut, muss zwar jahrelang Kreditraten für die Hausfinanzierung tilgen, diese sind im Ruhestand jedoch vollständig abbezahlt. Dann wird angenommen, dass nur noch etwa 60 Prozent des letzten Einkommens benötigt werden, um die Lebenskosten zu tilgen. Schließlich fallen die Mietkosten weg. Das Eigenheim hat außerdem den Vorteil, dass es im Zweifel genutzt werden kann, um Pflegekosten in einer Seniorenresidenz zu tilgen. Denn wie hoch die Kosten dafür sein können, unterschätzen die meisten Rentner. Wer hier nicht auf die Hilfe der Kinder oder des Staats angewiesen sein möchte, kann mit einer eigenen Immobilie gut vorsorgen.

Meist wenig hilfreich: die Durchschnittswerte

Das monatliche Aufkommen für einen Rentner zu schätzen, ist somit alles andere als einfach. Deshalb finden sich online diverse Angaben, wie viel genau ein durchschnittlicher Rentner jeden Monat verbraucht. Allerdings sollte bei diesen Angaben besser zwei Mal hingesehen werden. Diese Durchschnittswerte haben häufig mit der Realität nur wenig zu tun. Deshalb sollte sich jeder einmal selbst hinsetzen und seine Ausgaben kontrollieren. Das wird zu einer exakteren Rechnung führen. Auch das Nachfragen bei den eigenen Eltern oder anderen Personen im Ruhestand kann aufschlussreich sein. Wenn diese ein vergleichbaren Lebensstandard führen, lassen sich die zukünftigen Kosten deutlich besser einschätzen. Auch wertvolle Tipps und Erfahrungen zur Altersvorsorge können hier ganz unbeschönigt eingeholt werden.

Kosten auch im Alter im Blick behalten

Es muss bei der Kostenberechnung außerdem beachtet werden, dass jede Person andere Ansprüche an die Zeit im Ruhestand hat. So sind einige mit dem Nötigsten zufrieden, während sich andere etwas mehr wünschen. Beispielsweise träumen viele Rentner davon, ihren Lebensabend mit Reisen zu verbringen. Schließlich ist dann endlich die Zeit gekommen, in der sich nicht mehr an Schulferien oder Arbeitszeiten gehalten werden muss. Reisen und die Welt entdecken ist natürlich schön, jedoch auch echt kostspielig. Deshalb sollten solche Aktivitäten genauestens eingeplant werden. In den herkömmlichen Durchschnittsberechnungen finden sie sich häufig gar nicht wieder. Das ist natürlich recht realitätsfremd.

Es muss unbedingt besprochen werden, welche Reisen angetreten werden möchten und welche Kosten diese mit sich bringen werden.

Es fallen auch Kosten weg

Bisher wurde fast nur von ansteigenden Kosten berichtet und die Probleme, diese zu decken. Allerdings gibt es auch Kosten, die im Alter wegfallen. Dazu gehört zum Beispiel die Unterstützung der Kinder. Diese sind vermutlich mit dem Studium oder der Ausbildung bereits fertig und benötigen keine finanzielle Unterstützung mehr. Das spart häufig mehrere hundert Euro pro Monat und stellt somit eine erhebliche Entlastung dar.

Auch die Finanzierung des Eigenheims dürfte bereits abgeschlossen sein. Es muss somit nicht mehr jeden Monat eine Rate für einen Kredit getilgt werden. Ebenso entfallen Kosten, die im Zuge der Arbeit angefallen sind. Dazu gehören beispielsweise Fahrtkosten oder Aufwendungen für die Arbeitsbekleidung. Besonders bei langen Anfahrtswegen und hochwertiger Bekleidung kann viel Geld gespart werden.

Die Versicherungsbeiträge für eine eventuell eintretende Berufsunfähigkeit müssen nun nicht mehr bezahlt werden, da schließlich keine Arbeit mehr ausgeführt wird.

Es ist somit falsch, pauschal zu sagen, dass die Kosten im Alter nur ansteigen.

Aktueller Trend: Die Ansprüche steigen

Wie bereits erwähnt, erhoffen sich die meisten Rentner einen angenehmen Lebensabend. Das ist natürlich nachvollziehbar. Schließlich haben die meisten Arbeitnehmer das Problem, dass für einen längeren Urlaub oder Freizeitaktivitäten keine Zeit vorhanden ist. Im Ruhestand sieht es aber anders aus, denn durch die freie Zeit gibt es viel mehr, was die Rentner unternehmen möchten. Die steigenden Ansprüche zeigen sich auch darin, dass die Rentner immer mehr Wert auf hochwertige Lebensmittel, teure Kleidung und moderne Elektronik legen. Die Punkte Wellness und Gesundheit sind ebenfalls ein nicht unwesentlicher Kostenfaktor.

Das Wichtigste auf einen Blick

Dieser Artikel hat nun allerlei Ratschläge, Warnungen und Aspekte der Entwicklung präsentiert. Damit keine wichtigen Fakten unberücksichtigt bleiben, soll das Wichtigste noch einmal in einer Auflistung dargestellt werden:

  • Nicht nur auf staatliche Vorsorge verlassen, die private Vorsorge ist notwendig.
  • Der Arbeitnehmer muss sich frühzeitig Gedanken um seine Absicherung im Alter machen. Personen im Ruhestand zu diesem Thema zu befragen, ist meist sehr hilfreich.
  • Es muss eine exakte Berechnung der Ausgaben erfolgen, die im Alter anfallen werden.
  • Es muss unbedingt beachtet werden, dass die Kosten nicht gleich bleiben, sondern ansteigen.
  • Manche Kosten fallen im Ruhestand weg: welche sind das und wie hoch fallen sie aus?
  • Der Gesundheitszustand einer Person ist ebenfalls wichtig. Wer unter Krankheiten leidet, wird im Alter mehr Kosten haben, als eine gesunde Person. Auch hier gilt es somit entsprechend vorzusorgen.
  • Die eigenen Ansprüche müssen überprüft werden. Was ist im Ruhestand unabdingbar und was ist gewünscht?
  • Auch Reisen müssen geplant werden. Wie lange werden sie ausfallen und welche Kosten werden dadurch entstehen?
  • Die Finanzierung einer Seniorenresidenz sollte überdacht werden. Diese fällt häufig sehr teuer aus. Wer seinen Kindern, seinen Angehörigen oder dem Staat nicht zur Last fallen möchte, muss vorsorgen.